Das St. Rochus Krankenhaus in Dieburg ist

das erste Krankenhaus in Hessen, dass

die Nabelschnurblurspende eingeführt hat.

Im Dezember 2002 feierten wir unser 5-jähriges Jubiläum!

(Weitere Infos finden Sie im Bereich Presse)

Wollen Sie Leukämiekranken Kindern helfen? Sie können es!


PLAZENTARESTBLUTSPENDE ZUR TRANSPLANTATION FÜR LEUKÄMIE-KRANKE KINDER
Leukämie ist eine bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die ihren Ausgang vom Knochenmark (nicht Rückenmark!) nimmt, da sämtliche Blutzellen des Menschen im Knochenmark gebildet werden. Nach Ausschöpfung aller medikamentösen Behandlungsversuche bietet die heutige Medizin als eine weitere Heilungsmöglichkeit die Übertragung von einem Teil des Knochenmarks eines gesunden Spenders an den erkrankten Patienten (sogenannte Knochenmark-Transplantation). Die Knochenmark-Transplantation gilt als gesicherte alternative Therapie für fast alle Leukämien, für Knochenmarkversagen (Panmyelopathie), für angeborene schwere Immundefekte und für eine Reihe weiterer Bluterkrankungen.
Eine Voraussetzung für die Durchführung einer Knochenmark-Transplantation war bisher das Vorhandensein eines gewebeidentischen, gesunden Geschwisters als Knochenmark-/ Blutstammzellspender. Aufgrund der begrenzten Familiengröße in der Bundesrepublik Deutschland und des Erbganges der Gewebemerkmale können nur für ein Drittel der Patienten gewebeverträgliche Geschwister als Spender ermittelt werden. Da auch Eltern ganz selten (weniger als 1 %) mit ihren Kindern gewebeverträglich sind, bedeutet dies, dass für über 60 % der Patienten kein verwandter verträglicher Spender gefunden werden kann. Für diese Patienten ist die einzige Hoffnung, einen gewebeverträglichen Spender über eine Fremdspenderdatei zu finden. Leider dauert diese Suche oftmals länger als ein halbes Jahr, da nicht jeder Spender sofort zur Knochenmarkentnahme zur Verfügung steht und Folgeuntersuchungen notwendig sind. Dies führt dazu, dass das Ergebnis für viele Patienten zu spät kommt und aufgrund der fortgeschrittenen Erkrankung eine Transplantation nicht mehr möglich ist.
Neuerdings ist auch eine Transplantation von Stammzellen aus dem Plazentarestblut möglich.
Die Nachgeburt oder Plazenta enthält nach der Geburt noch ca. 200 bis 250 ml Restblut. Dieses Blut ist reich an blutbildenden Stammzellen. Diese Stammzellen können, ähnlich wie bei der Knochenmark-Transplantation, für eine Stammzell-Transplantation für Kinder verwendet werden.
Das Plazentarestblut kann nach der Geburt ohne jegliche Beeinträchtigung des
Geburtsvorganges gesammelt und konserviert werden.
Stammzellen aus Plazentarestblut sind bei einer Patientensuche sofort nach Vergleich der
Daten (Gewebeverträglichkeit) über den Computer für die Transplantation verfügbar. Für den
Patienten entsteht keine Wartezeit.
Wenn Sie bereit sind, das Restblut aus Ihrer Plazenta für eine Transplantation zur Verfügung
zu stellen, dann füllen Sie bitte die beiliegende Einverständniserklärung aus.
Wie ist der Ablauf, was ist notwendig?
Nach der Geburt Ihres Kindes wird das Neugeborene durch die Hebamme von der Nabelschnur getrennt und Ihnen in die Arme gelegt. Gleichzeitig entnimmt der anwesende Kreißsaalarzt aus der an der Plazenta haftenden Nabelschnur Blut zur Blutgasanalyse und zur Blutgruppenbestimmung. Die zu diesem Zeitpunkt in der Plazenta befindliche Restblutmenge von 200 bis 250 ml geht nach Lösen der Plazenta von der Gebärmutterwand stets verloren. Durch Auffangen dieses Blutes in einen Blutbeutel kann einem Leukämiekranken Kind geholfen werden. Das gesammelte Blut wird im Institut Mannheim präpariert und eingefroren. Allerdings können nicht alle Blute verwendet werden. Bei ca. 50 % der entnommenen Blute ist das Volumen zu gering. Diese Blute können nicht weiterverarbeitet werden und müssen verworfen oder für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden. Um das Gewebemuster vollständig bestimmen zu können und zur Bestimmung der Infektionsmarker (arzneimittelrechtlich für die Freigabe der Stammzellen zur Transplantation an einen Patienten notwendig) benötigen wir außerdem 30 ml Blut von Ihnen. Das Gewebemuster wird verschlüsselt in einer EDV-Datenbank gespeichert, so daß bei einer Transplantatsuche eine schnelle Auswahl erfolgen kann. Ihre persönlichen Daten werden nicht weitergegeben.
Wenn das Plazentarestblut aufgearbeitet und eingefroren werden konnte, melden wir uns nach einem halben Jahr noch einmal bei Ihnen. Wir fragen nach der Entwicklung des Kindes. Sie selbst bitten wir, uns nochmals 30 ml Blut für eine Kontrolluntersuchung von Ihrem Hausarzt abnehmen zu lassen und uns zuzuschicken. Diese zweite Blutentnahme ist jedoch freiwillig und keine unbedingte Voraussetzung für die Freigabe des Plazentarestblutes an Patienten.
Falls das gesammelte Plazentarestblut für eine Aufarbeitung als Transplantat nicht ausreichend ist, wird das Material für Untersuchungen zur methodischen Weiterentwicklung bzw. für wissenschaftliche Fragestellungen verwendet.
Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an den diensthabenden Arzt im Kreißsaal oder fragen Sie uns direkt (Datei für Knochenmarkspender und Plazentarestblut des DRK-Blutspendedienstes'Baden-Württemberg, Institut Mannheim).
Wir bedanken uns sehr herzlich für Ihre Bereitschaft, Leukämie-kranken Kindern durch Ihre Blutspende zu helfen.

Kontaktadresse außerhalb des Gebietes Dieburg:

DRK Blutspendedienst
Institut für Transfusionsmedizin und Immunulogie
Friedrich-Ebert-Str. 107
68167 Mannheim

Telefon 0621 3706875


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