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WM-Rasen für kleine Nachwuchskicker: Hebammenpraxis sponsert ganz speziellen Rasen für KiTa St. Josef Anja Burzinski Juli 2006

Freudiges Jubiläum: Hebamme Susanne Benke hilft 3000. Kind auf die Welt Anja Burzinski 11.06.2006
HEBAMME: Ein Leben für neues Leben Darmstädter Echo vom 19.05.2004
St. Rochus: Als einziges hessisches Krankenhaus bei Nabelschnurrestblut-Spende aktiv
St. Rochus: Ein Jahr erfolgreiche Nabelschnurblutspende in Dieburg

 

WM-Rasen für kleine Nachwuchskicker
Hebammenpraxis Oesterling-Benke sponsert ganz speziellen Rasen für Kindertagesstätte St. Josef
 
   

DIEBURG.(bu) Kicken wie die Profis können die Kinder der Kita St. Josef in Dieburg, wenn sie nach den 2-wöchigen Sommerferien wieder in den Kindergarten gehen, denn sie bekommen in diesen Tagen einen ganz besonderen Rasen.
130m² WM-Grün verlegt zurzeit das Gartendienst-Unternehmen „Der Maulwurf“ aus Heubach für die Kleinen.
Sehr aufmerksam und interessiert verfolgten die Kinder wie die Reste ihres alten Rasens abgefräst, neue Erde verteilt und dann endlich ihr neuer „Rasenteppich“ ausgerollt wurde. „Is der escht“, war der überraschte Kommentar eines Kindes darüber wie schnell doch so ein „wunderschöner Rasen“ wächst.
Notwendig geworden war die neue Grünfläche, da auf dem Gelände zurzeit ein Wasserspielplatz durch die Arbeit vieler ehrenamtlicher Helfer und engagierter Eltern entsteht. Ein Teil der alten Grünfläche wurde dabei komplett zerstört.
Deshalb freuen sich die Mitarbeiter der Kita St. Josef und besonders die Kinder, dass die Hebammenpraxis Oesterling-Benke ihnen diesen speziellen Sport- und Spielrasen sponsert.
Das Geld dafür stammt zur Hälfte von den drei Hebammen der Praxis Susanne Benke, Maryam Maneshkarimi und Manuela Hornung selbst und zum anderen aus Einnahmen, die sie aus einer klinischen und außerklinischen Datenerhebung, der sog. Perinatal-Statistik, erhalten. „Wir müssen über die Schwangerschaften und Wochenbettverläufe bei uns jährlich eine Statistik führen. Das Geld, dass wir dafür erhalten, spenden wir in regelmäßigen Abständen für verschiedene Projekte“, so Susanne Benke.
„In 2 Wochen wird der neue Rasen dann endgültig einsatzbereit sein“, so der Rasenfachmann Steffen Heller vom Gartendienst. Dann können die Kinder der Tagesstätte ihren Rasen ausgiebig auf WM-Tauglichkeit überprüfen.

Anja Burzinski Juli 2006

 

 

Freudiges Jubiläum:
Hebamme Susanne Benke hilft 3000. Kind auf die Welt

DIEBURG.(bu) Ein freudiges Ereignis in doppelter Hinsicht gab es in der letzten Woche bei der Hebammenpraxis Oesterling – Benke: 4150g schwer, 56cm lang, quietschfidel und ein goldiger Wonneproppen ist die kleine Milagros Hernandez-Allmann, die am Mittwochnachmittag im St. Rochus Krankenhaus auf die Welt gekommen ist.
Nicht nur ein freudiges Ereignis für ihre Mutter Verena, sondern auch für die Hebamme Susanne Benke, denn Milagros ist das 3000. Kind, dem sie mittlerweile auf die Welt geholfen hat.
Anstrengend war die Geburt gewesen und mit 6 Stunden hatte sie länger gedauert als erwartet. „Milagros hat sich eben bis zum Schluss Zeit gelassen“, kommentiert die Mutter die Geburt, während sie die Kleine lächelnd im Arm hält. Denn Milagros, was übersetzt „das Wunder“ bedeutet, war laut errechnetem Geburtstermin bereits 10 Tage „überfällig“ gewesen. „Aber da muss man als Schwangere und auch als Hebamme Zeit und Geduld haben und den richtigen Zeitpunkt für die Geburt abwarten können. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung“, so Benke. „Lediglich 4% der Kinder kommen am Termin.“


Die Hebamme, die ihre Ausbildung an der Uniklinik in Heidelberg absolviert hatte, begann 1989 ihre Arbeit als selbständige Hebamme in der der Praxis ihrer Mutter Gertrud Oesterling. Schon immer wollte sie einmal in ihre Fußstapfen treten und gemeinsam mit ihr arbeiten. „Der Beruf der Hebamme ist mir sozusagen in die Wiege gelegt worden“, erzählt sie dazu lächelnd. Einen anderen Beruf zu ergreifen sei ihr bis heute nie in den Sinn gekommen, auch wenn das Privatleben bei dem 24-Stunden-Job dafür manchmal auf der Strecke bleibt. Im Gegenteil: Die Liebe zu ihrem Beruf sei nach wie vor groß und jede Geburt immer wieder etwas Besonderes, da man trotz aller Erfahrung immer wieder Neues erlebe. „Eine Routine entwickelt man da nicht“, so die 38-Jährige, „und das ist auch gut so.“
Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter im vergangenen Jahr übernahm Susanne Benke die Führung in der Hebammenpraxis und macht zusammen mit ihren beiden Kolleginnen, Maryam Maneshkarimi und Manuela Hornung, auch weiterhin Geburtshilfe in Dieburg am St. Rochus Krankenhaus. Das Erfolgskonzept der Hebammenpraxis Oesterling-Benke setzt dabei weiter auf die bewährte persönliche Rundumbetreuung der Schwangeren vor, während und nach der Geburt ohne Schichtwechsel. Die Frauen melden sich bei dem Hebammenteam an, entscheiden sich nach dem Kennenlernen im Laufe der verschiedenen Schwangerschafts- und Geburtsvorbereitungskurse für eine der Geburtshelferinnen und können die Geburt und Betreuung bis zum Ende der Stillzeit mit einer ihnen vertrauten Hebamme erleben. „Deshalb entscheiden sich viele Schwangere ganz bewusst für uns und eine Entbindung in Dieburg am St. Rochus. Hier erleben sie eine familiäre Atmosphäre. Durch den festen Mitarbeiterstamm kennen wir uns untereinander schon lange und arbeiten dementsprechend Hand in Hand“, berichtet Susanne Benke über die Zusammenarbeit zwischen Entbindungs- und Wochenbettstation. Zum anderen kommen die Schwangeren aber auch gern nach Dieburg, weil sie ein breites Spektrum an Aromatherapie, Akupunktur und Homöopathie als Ergänzung bzw. an Stelle der Schulmedizin bekommen. Die Hebammen arbeiten auch in diesen Bereichen ausschließlich mit fundierter Ausbildung und achten zudem darauf, dass sie ihre Kurse ausschließlich mit erfahrenen und speziell ausgebildeten Krankenschwestern, Heilpraktikern, Aromatherapeuten, Ärzten u.s.w. anbieten.

Anja Burzinski 11.06.2006

St. Rochus: Mehr Sicherheit für das Kind bei der Geburt

Neues CTG überwacht die Sauerstoffzufuhr des Ungeborenen


DIEBURG. Ein hochmodernes CTG-Gerät ergänzt seit dieser Woche die Arbeit des Kreißsaalteams im St. Rochus. Während der Geburt misst es über eine spezielle Messsonde, die an die Wange des Ungeborenen gelegt wird, ständig die Sauerstoffwerte des Kindes. „Damit wird die Überwachung des Kindes unter der Geburt bedeutend verbessert“, so die Gynäkologin Nadda Nahawi, „und bei Veränderungen kann schneller und effizienter reagiert werden“. Für das Neugeborene und auch die Mutter ist diese Sonde völlig ungefährlich. Durch diese Methode, die sonst nur an Universitätskliniken zum Standard gehört, kann das bei Risikogeburten bisher übliche Verfahren, dem ungeborenen Kind während der Geburt wiederholt Blut aus dem Köpfchen entnehmen zu müssen, entfallen. Zudem sind die Sauerstoffwerte, die das CTG ermittelt, zuverlässiger und aktueller.

Die anfallenden Kosten von etwa 50€ für die Messsonde, die für jede Geburt nur einmal verwendet werden kann, trägt das Krankenhaus. Das neue Gerät ergänzt damit das vor einiger Zeit angeschaffte Telemetrie-GTC, das den werdenden Müttern beim Laufen und in der Gebärwanne unter der Geburt genügend Bewegungsfreiheit liefert. Weitere Informationen über das CTG und die gesamte Geburtsabteilung am St. Rochus gibt es unter www.geburt-dieburg.de.

Anja Burzinski 06.08.2004

Weiterführender Link: http://www.medical.philips.com/main/products/patient_monitoring/products/series50xmo/

 

Echo-Serie Zum Frühstück bei

HEBAMME: Ein Leben für neues Leben
Geburtshilfe-Die Dieburgerin Gertrud Oesterling hat schon eine Kleinstadt das Licht der Welt erblicken lassen


VON WOLFGANG REITH
Und wieder beginnt ein Tag. Beim
Frühstück wird zum Kaffee die
Zeitung studiert, begegnet sich die
Familie, gibt man sich unverkrampft,
ist gesprächsbereit. Gelegenheit,
Menschen in privater Umgebung
kennen zu lernen. Wir berichten
in lockerer Folge, was sie zu erzählen haben.

DIEBURG. Diese Frau steht wahrlich mitten im Leben. Und wenn sie erzählt, dann lässt sie einen Teil haben an der Begeisterung für ihre Aufgabe. Wer kann schon von sich sagen, dass er in den entscheidenden Momenten immer noch „eine Gänsehaut bekommt", wenn er seiner Arbeit nachgeht?
Um die 11 000 neue Erdenbürger sind es inzwischen, denen Gertrud Oesterling dabei geholfen hat, das Licht der Welt zu erblicken. Die heute Fünfundfünfzig-jährige ist in diesem Monat genau 30 Jahre Hebamme am Rochus-Krankenhaus in Dieburg.

Ein richtiges Frühstück ist die Ausnahme bei Gertrud Oesterling in Dieburg. Foto: Karl Heinz Bärtel

 
 

Mit einem Bekanntheitsgrad, der weit darüber hinaus reicht.Der Beruf und ihre Einstellung dazu bringen es mit sich: Gertrud Oesterling, die inzwischen eine Gemeinschaftspraxis mit Tochter Susanne Benke betreibt, die ebenfalls als Hebamme arbeitet, ist immer in Bereitschaft. Das liegt eigentlich in der Natur der Sache. Ist in heutigen Zeiten aber trotzdem auch eine Frage der Einstellung zum Beruf. Mit Ehemann Volker am Frühstückstisch („Das gibt es bei uns nur sonntags. Sonst trinke ich eine Tasse Pfefferminztee, bevor ich aus dem Haus gehe") erzählt die praktizierende Katholikin vom Abend vorher. Da wurde sie kurzfristig aus einer Sitzung des Pfarrgemeinderats gerufen. Der neue Mensch, der wenige Stunden später geboren werden sollte, ging vor. Da gibt es keine Zweifel: „Geburtshilfe ist die positivste Seite der Medizin", freut sich Gertrud Oesterling auch nach drei Jahrzehnten noch über ihre Arbeit, der sie sich voll verschrieben hat. Dabei wäre sie fast Chemielaborantin geworden. Aber das entpuppte sich als „Flop", kann sie heute darüber lächeln. Obwohl sie Anfang der Siebziger als Folge dieser Ausbildung gesundheitliche Folgen davontrug.
Gertrud Oesterling wollte eigentlich" immer Krankenschwester werden. Doch da waren die Eltern vor („Damals hat man noch auf Eltern gehört"): „Das ist für Dich zu anstrengend." So verfiel die junge Frau, die heute selbst drei erwachsene Kinder hat, auf den Beruf der Hebamme.

Ihre Ausbildung absolvierte sie in Marburg, wo es die einzige Hebammenschule in Hessen gab. In Mainz, das näher an ihrem Geburtsort Dieburg liegt, wurde sie nicht genommen, weil das Rheinland-Pfalz war. Bevor sie als Hebamme ans Rochus kam, war sie drei Jahre am Stadtkrankenhaus Darmstadt tätig. Noch heute schwört Gertrud Oesterling auf die Praxis im Beruf als wichtigster Grundlage für gutes Arbeiten. Schon als angehende Hebamme war sie in zwei Jahren bei 120 Geburten dabei, erinnert sie sich. Heute seien bei dreijähriger Ausbildung 35 Geburten vorgeschrieben, bei denen eine spätere Hebamme mitarbeiten müsse. Ihr Beruf sei keineswegs vom Aussterben bedroht, ist sie trotz sinkender Geburtenzahlen sicher. Der Aufgabenbereich einer Hebamme bedeute heute maßgeblich auch die Betreuung von Mutter und Säuglinge vor und nach der Geburt. Im Durchschnitt sieben Moate bleiben alle drei zusammen, erläutert Gertrad Oesterling, die sich inzwischen auch auf alternative medizinische Methoden spezialisiert hat. Sie wendet - mit Erfolg - Homöopathie (bei Schwangerschaftsbeschwerden) und Akupunktur (bei der Geburt) an. Bei all dem stellt sie mit Nachdruck fest: „Schwangerschaft ist keine Krankheit."

Weniger „alternativ" denkt die Fünfundfünzigjährige in der Frage der Hausgeburt. Aus Erfahrung. „Selbst eine normale Geburt kann noch gefährlich werden", weiß sie und denkt dabei vor allem an die Frauen bei der Niederkunft. „17 Prozent aller Komplikationen sind nicht vorhersehbar", erzählt die Hebamme, die versichert, dass sich eine persönliche Atmosphäre zur Geburt auch in der Klinik herstellen lässt. Ansonsten ist Gertrud Oesterling Neuem gegenüber stets aufgeschlossen und wissbegierig. Vor zehn Jahren hat sie den Bootsführerschein gemacht. Auch mit dem Medium Computer kennt sie sich aus. Für Vorträge und Auftritte an Schulen fertigt sie die Präsentationen selbst. „Ich bin zwar inzwischen bald überall die Älteste", erzählt sie augenzwinkernd. Gertrud Oesterling („Ich will meinen Kopf wach halten") macht aber auch mit ihrer medizinischen Fortbildung weiter: demnächst will sie die Heilpraktiker-Prüfung ablegen.
Es lässt sich aber auch schon etwas Bilanz ziehen, weil das Leben so spielt. Und da hat die Hebamme schon wieder Grand zur Freude, wenn sie etwa einen jungen Mann mit Baby im Kinderwagen antrifft. „Ehemals habe ich dem heute stolzen Vater auf die Welt geholfen. Jetzt war es sein Nachwuchs, bei dessen Geburt ich dabei war", erzählt sie nicht ganz ohne Stolz. „Da sind praktisch ganze Familien durch meine Hände gegangen", sagt Gertrud Oesterling nachdenklich.

Darmstädter Echo vom 19.05.2004

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Akupunktur in der Geburtshilfe
 

In meiner 25jährigen Tätigkeit als Beleghebamme wandte ich neben der herkömmlichen schulmedizinischen Geburtshilfe verschiedene Komplementärmethoden zur Behandlung der üblichen Schwangerschaftsbeschwerden an. Jedoch, und diese Erfahrung machte ich immer häufiger, erreichte ich nicht die von mir vorgestellten Ergebnisse. Da ich mich schon seit längerem für Akupunktur interessierte, wollte ich diese Methode erlernen. Ich brauche für eine neue Behandlungsart schon immer eine fundierte Ausbildung, sonst würde ich diese nicht anwenden wollen.
Die Fortbildungsgesellschaft Pro Medico bildet speziell Hebammen aus und ich begann mit dem Grundkurs, der ein Wochenende dauerte. Von wegen „ein paar Punkte nadeln“. Ich erfuhr schnell, dass dies nur ein kleiner Teil des Kurses war. Ich lernte zuerst, dass die Akupunktur nicht losgelöst von der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) angewendet werden kann. Die Akupunktur ist ein integraler Bestandteil der TCM.
Und dies war anfangs sehr schwierig für mich. Ich begriff zwar die Regeln der TCM im Groben, die 5 Elemente waren auch sehr interessant, aber Bagang, Fülle und Leere, Kälte und Hitze, Yin und Yang und so vieles mehr waren mir mehr als suspekt und ich konnte mir Vieles lange Zeit nicht behalten.
Fasziniert hat mich jedoch von Anfang an, dass die Akupunktur ohne Zugabe irgendwelcher Medikamente eine enorme Wirkung zeigt.
Sofort nach dem Grundkurs begann ich mit der Akupunktur bei Schwangerschaftsbeschwerden gemäß meines Ausbildungsstandes.
Da ich in meiner Hebammenpraxis sehr gut mit den Belegärzten zusammenarbeite, schickten diese von Anfang an Frauen mit Beschwerden auch schon in der Frühschwangerschaft zur Akupunkturbehandlung zu mir.
Und Erfolge stellten sich sofort eindrucksvoll ein.
Deshalb meinen viele Hebammen, es reiche, nur die Grundausbildung hinter sich zu bringen, um die Akupunktur in Gänze anwenden zu können. Die Grundausbildung ist, aus meiner heutigen Sicht, jedoch nur ein Einstieg.
Nach einem Jahr Akupunkturausbildung und weiteren Kursen vergleichbar mit der heutigen HAA, machte ich die Prüfung und meldete mich als Mentorin bei ProMedico, um in der Wiederholung der Kurse das bisher Gelernte noch besser zu verstehen.
Nach der Grundausbildung erweiterte ich meine Kenntnisse in vielen Zusatzkursen der TCM. Dazu gehörten z.B. Ernährungslehre, Qi-Gong, Tuina, Syndromlehre uvm.
Nach acht Jahren praktische und theoretische Erfahrungen mit TCM muss ich festhalten, dass das Wissen vom Anfang oberflächlich ist. Im Laufe der vielen Kurse, die ich als Mentorin und zwischenzeitlich als Kursleiterin machen durfte, veränderte sich der Blickwinkel auf die eigentliche Akupunktur. In der ersten Zeit versuchte ich, möglichst viele Punkte möglichst häufig zu nadeln. Mit dem besseren Verständnis der TCM und immer größer werdendem Wissen und Erfahrung stellte ich fest, dass es viel weniger Nadeln braucht, um das gleiche gute Ergebnis zu erzielen.
Heute ist die TCM ein fester Bestandteil meiner Arbeit geworden.
Um das darzustellen, werde ich im Folgenden mehrere Beispiel aufzeigen.
1. Hyperemesis:
Zuerst mache ich immer eine gründliche Anamnese. Es war mir nach anfänglichen Misserfolgen bald klar, dass eine Besserung nur möglich ist, wenn auf Grund der Befragung der Typ der Beschwerden festzustellen ist.
Bevor ich akupunktiere ist es wichtig, dass die Frauen auch ihre Ernährung und ihre Lebensweise umstellen.
Morgens braucht die Frau ein ein warmes Frühstück, wenig, bzw. keine Milchprodukte und keine kalten Getränke und Speisen mehr. Kraftbrühen sind sehr wichtig für die allgemeine Stärkung.
Zusätzlich beginne ich mit der Nadelung von Perikard 6, dem Meisterpunkt der Übelkeit. Bei Erbrechen kommen Magen 36 und als übergeordneter Punkt DuMai 20 dazu.
Habe ich 4-5 mal genadelt und keine Besserung erreicht, ergänze ich die Akupunktur mit dem Nahpunkt RenMai 12. Bei Frauen mit beruflichem und familiärem Stress ist Leber 3 unbedingt erforderlich. Bei Sodbrennen Punkt Magen 44.
2. Ischialgien
Wir unterscheiden zwischen Gallenblasen- und Blasen-Ischialgien. Grundsätzlich werden die Punkte DuMai 3 und 4, Blase 23 und 25 genadelt.
Hat die Frau Schmerzen bei der Rotation, so nadele ich Gallenblase 30 und A-Shi-Punkte, dies sind lokale Schmerzpunkte. Als Fernpunkt nehme ich den Punkt Gallenblase 34,41 und ev. Dünndarm 3.
Besteht bei der Beugung nach vorne der Schmerz, so sind Blase 31, 32 ev. 28 und als Fernpunkt Blase 40 wenn der Schmerz bis zur Kniekehle zieht, reicht er bis in den Unterschenkel- Blase 60 sinnvoll.
3. Karpaltunnel-Syndrom
In der Schwangerschaft schulmedizinisch therapieresistent, jedoch sehr gut zu akupunktieren. Frauen sind oft verzweifelt, weil die Schmerzen besonders in der Nacht keinen Schlaf zulassen. Ich nadele Perikard 6 und 7, Dickdarm 4, Herz 7 noch als lokalen Punkt bei sehr starken Beschwerden dazu.
Die Regel nach 4 Sitzungen eine Besserung zu erzielen, gilt bei diesem Beschwerdebild nicht. Meine Erfahrung zeigt, dass mindestens 10 Behandlungen notwendig sind, bis die Sensibilität in den Händen besser wird und die Schmerzen nachlassen.
4. Schlaflosigkeit
Oft können hochschwangere Frauen nicht mehr gut schlafen. Sie wachen ständig auf und sind am Morgen wie zerschlagen. DuMai 20, Herz 7, Perikard 6 lassen den Geist (Shen) zur Ruhe kommen.
5. Juckreiz und Ekzeme
Ekzeme gelten laut TCM als Hitze der Haut und können mit Akupunktur gelindert werden.
Dickdarm 11 und 4, Leber 3 und Blase 40 lindern in den meisten Fällen den Juckreiz deutlich.
6. Geburtsvorbereitende Akupunktur
Die Erfahrung mit dem geburtsvorbereitenden Schema nach Römer erleben fast alle Kolleginnen als sehr positiv. Erstgebärende haben einen besseren Ausgangsbefund, können deshalb Schmerzen viel besser tolerieren und brauchen somit weniger Medikamente unter der Geburt. In unserem Kreißsaal wird sehr selten eine PDA gebraucht, sicher auch ein Verdienst der Akupunktur.
7. Akupunktur unter der Geburt
Die Akupunktur unter der Geburt wirkt bei straffem Muttermund, zur Schmerzerleichterung wende ich die Elektro-Akupunktur von Dickdarm 4 und 10 einseitig an, um die körpereigene Endorphinausschüttung zu erhöhen. Bei straffem Muttermund, zur Wehenunterstützung, bei Verspannung und Übelkeit ist für viele Frauen Akupunktur eine große Hilfe
8. Placenta-Lösung und verstärkte Nachblutung
Ca. 15 Minuten nach der Geburt des Kindes, wenn die Placenta keine Anstalten zur Lösung macht, nadele ich Niere 16. Auch bei verstärkter Nachblutung, sofern noch kein Kontraktionsmittel nötig ist, versucht man es mit Nadelung von Niere 16. Der Uterus kontrahiert sich meist umgehend und die Blutung steht.
9. Rückbildungs-Störungen
Selten haben Frauen im Wochenbett echte Rückbildungs-Störungen. Besteht jedoch ein Kantenschmerz und die Lochien werden weniger, ist Nadeln von Niere 16 sehr wirksam. Noch während die Nadeln liegen verspüren die Frauen Kontraktionen und der Wochenfluss läuft wieder.
10. Laktations-Störungen
Seit ich akupunktiere, gibt es für mich keine andere Behandlung der Stillprobleme mehr. Die Frauen werden für die Akupunktur bequem auf der Liege gelagert, ich sorge für Wärme und Ruhe während der Behandlung. Die Wirkung erfolgt prompt, oft noch während die Nadeln liegen.
Schmerzhafter Milcheinschuss: Am 3. oder 4. Wochenbett-Tag sind gestaute Brüste, aus denen trotz Wärme und Ausstreichen keine Milch läuft, eine schmerzhafte Angelegenheit, die auch zu psychischen Verspannungen führt.
Magen 15/16, 18, RenMai 17, präaxillärer Brustpunkt und die entsprechenden Fernpunkte wie Dickdarm 4 als Ausscheider, Dünndarm 1 oder 3, Gallenblase 41 und DuMai 20 zur Entspannung sind eine wirksame Behandlung.
Mastitis: Rötung und Fieber sind Zeichen für eine beginnende Mastitis. Akupunktur der Brustpunkte und die richtigen Fernpunkte Dickdarm 11 und 4, DuMai 14, Gallenblase 41, Magen 44 und Dünndarm 1 helfen in den meisten Fällen. Die früher häufigere Gabe von Medikamenten ist bis auf ganz seltene Fälle nicht mehr notwendig.
Mangelnde Laktation: Akupunktur nährt nicht, sie verteilt! Milchmangel ist mittels Akupunktur nur sekundär zu behandeln. Zuerst muss die Frau ihre Reservoirs mit der entsprechenden Ernährung auffüllen. Dazu können nach der TCM warme Speisen und Getränke beitragen, sowie Kraftsuppen, Erdgemüsegerichte, Malz, Fencheltee, Ingwer, usw. Ruhe und Hilfe im Haushalt sind nötig. Dann kann die Akupunktur helfen:
Die Brustpunkte, Leber 3 als Verteiler, Magen 36 und Milz-Pankreas 6 als energetische Punkte und RenMai 6, das Meer der Energie, können gemoxt werden.
Ich habe schon oft erlebt, dass Frauen selbst noch nach Monaten wieder voll gestillt haben.
Dies sind nur einige Beispiele aus meiner Praxis, wie die Akupunktur die Arbeit einer Hebamme bereichern kann. Es soll jedoch nicht der Eindruck entstehen, dass die Akupunktur ein Allheilmittel ist. Diesen Anspruch erhebt die Akupunktur nicht.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Akupunktur nur bei „Gestörtem“ hilft und nicht bei „Zerstörtem“. Genaue Diagnose und die Erkenntnis, wann die Akupunktur nur noch begleitend und nicht als alleinige Behandlung angewendet darf, ist unerlässlich.
Außerdem liegt es an uns Hebammen bei aller Euphorie für die Akupunktur und die TCM, den Frauen zu vermitteln, dass sie selbst aus eigener Kraft gebären und die Akupunktur nur eine wertvolle Hilfe und Unterstützung ihrer Fähigkeiten ist.
Dies gilt auch für uns Hebammen. Nicht die Masse der Komplementärmethoden ist entscheidend für unsere Arbeit, sondern die Qualität in Ausbildung und Anwendung als Ergänzung unserer ursprünglichen Hebammenkunst.

Gertrud Oesterling, 54J., Hebammenexamen 1971 in Marburg, 3 Jahre in Städt. Kliniken Darmstadt als angestellte Hebamme, seit 1974 Beleghebamme im St. Rochus Krankenhaus Dieburg, 3 Kinder, seit 1989 Gemeinschaftspraxis mit Tochter, Akupunktur seit 1995, seit 2000 Kursleiterin für Hebammenakupunkturausbildung bei ProMedico.

 
   
Artikel aus der DHZ vom Ferbuar 2004  

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Rochus: Dieburger Hebamme
nadelt im koreanischen Fernsehen

Zum Thema Akupunktur in Deutschland recherchierte ein Fernsehteam in Dieburg

DIEBURG (bu). Seltenen Besuch hatte das Hebammenteam des St. Rochus Krankenhauses Dieburg am gestrigen Donnerstag. Ein Fernsehteam des zweitgrößten koreanischen Privatsenders MBC war speziell nach Dieburg gekommen, um für eine Reportage über Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) vor Ort zu recherchieren.
Neben einem Fernsehteam in den USA, wo die TCM sehr verbreitet sei, und einem in China, dem Herkunftsland der TCM, wolle man in Deutschland erfahren, inwieweit die Akupunktur und Kräuterheilkunde, die beiden größten Teilgebiete der TCM, angewandt werden. Man wolle in Korea zeigen, wie groß das Interesse hier für diese fernöstlichen Methoden der medizinischen Heilung, die auch in Korea in ähnlicher Form wie in China praktiziert wird, sei. „Das St. Rochus ist dabei die einzige Klinik, bei der für diesen Beitrag gedreht wird“, so die Übersetzerin des Fernsehteams. Daneben werde man noch einen Arzt, der nach der TCM behandelt, eine Firma, die Geräte für die TCM herstellt, und die Deutsche Gesellschaft für Akupunktur in Heidelberg besuchen.
Während der Akupunktursprechstunde, die das Hebammenteam täglich für ihre Schwangeren anbietet, zeigte die Hebamme Gertrud Oesterling, die seit mehr als 7 Jahren nach entsprechender Ausbildung akupunktiert und zudem Kursleiterin bei einer Ausbildungsgesellschaft ist, dem Fernsehteam eindrucksvoll das breite Anwendungsspektrum der Akupunktur vor, während und nach der Geburt. Sehr aufmerksam filmte man die Nadelung der speziellen Akupunkturpunkte bei z.B. Ödemen, Übelkeit, geburtsvorbereitender Akupunktur, Elektroakupunktur zur Schmerzlinderung unter der Geburt oder das Moxen bei Rückenschmerzen. Besonderes Interesse galt auch den Schwangeren, die in kurzen Interviews immer wieder nach ihren Erfahrungen mit der Wirkung der Akupunktur und nach etwaigen Empfindungen während der Behandlung befragt wurden. Die Reaktionen und Empfindungen, die berichtet wurden, konnte Frau Oesterling nur bestätigen: „Die Schwangeren reagieren sehr unterschiedlich auf die Akupunktur. Einige Frauen klagen nach der ersten Behandlung über eine Verstärkung ihrer Schmerzen und bemerken erst im Laufe der folgenden Akupunkturen eine Besserung. Viele verspüren sofort eine Linderung oder sind nach den ersten Behandlungen bereits schmerzfrei. Genauso unterschiedlich sind die Empfindungen der Frauen während der Behandlung. Aber keine erlebt das Akupunktieren als unangenehm.“
Am Ende äußerte sich das Fernsehteam sehr positiv über die Professionalität und Sicherheit mit der die Hebamme die einzelnen Akupunkturpunkte nadelte und ihr Vorgehen den Patientinnen erklärte. In einigen Monaten wolle man deshalb gern wiederkommen und einen weiteren Beitrag im Kreißsaal drehen.


Darmstädter Echo 26.08.2003

Dieburger Anzeiger 26.08.2003
Main Echo 25.08.2003

 

Anja Burzinski

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Gertrud Oesterling feierte
freudiges Jubiläum im St.Rochus

DIEBURG.(bu) Am Montag, dem 31.03.2003 um 4.16 Uhr wurde es geboren, das 10.000 Kind, das die Hebamme Gertrud Oesterling in Dieburg auf die Welt gebracht hat. Elena heißt das Neugeborene, ist stolzer Nachwuchs der Familie Nikolov und neue Dieburgerin.
Seit die heute 54-Jährige ihre Arbeit im Dieburger St.Rochus Krankenhaus 1974 aufnahm, ist sie fast immer 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr auf Abruf für ihre Schwangeren, die aus der ganzen Umgebung und manchmal sogar extra aus dem Ausland zu ihr kommen, da. An viele Geburten, so sagt sie selbst, hat sie schöne Erinnerungen und zu einigen Eltern auch nach vielen Jahren noch Kontakt. Zudem kommen seit einigen Jahren Frauen zu ihr zur Entbindung, die sie selbst auf die Welt gebracht hat. „Ich entbinde heute die Frauen schon in 2. Generation“, berichtet sie, nicht ohne stolz, lächelnd. In einem Fall kam mit ihrer Hilfe auch ein Kind zur Welt, dessen Eltern beide bei ihr geboren worden waren. Auf die Frage nach der schönsten Geburt braucht sie jedoch nicht lange zu überlegen: „ Die Geburt, die mir am nahesten ging, war die meiner Enkelin Johanna“, strahlt die Hebamme.

Elena Nikolov ist das 10.000 Kind von
Gertrud Oesterling in Dieburg

Über die Glückwünsche zu ihrem Jubiläum von der Krankenhausleitung, der Stadt, den Ärzten und Hebammen des St. Rochus Krankenhauses war Frau Oesterling am gestrigen Empfang sehr gerührt. Bürgermeister Christ betonte, dass sie mit ihrer Arbeit u.a. auch im Bereich der Nabelschnurblutspende viel für die Außenwirkung der Stadt getan hätte und spätestens mit dieser außergewöhnlichen Leistung eine „Dieburger Institution“ sei. Die Hebamme selbst findet die 10.000 Geburten gar nicht so besonders, vielmehr die Art der Betreuung sei für sie immer das Besondere an ihrer Arbeit in Dieburg gewesen. „Die Frauen kommen schon sehr früh in der Schwangerschaft zu uns und werden die ganze Zeit bis, während und auch noch sehr lange nach der Geburt von uns betreut. So kann schon vor der Geburt eine enge Beziehung zwischen der Schwangeren und der Hebamme entstehen.“

Die stolzen Eltern.

Eine solche Arbeit sei aber dauerhaft nur möglich, solange man zufrieden ist und das sei bei ihr in Dieburg im St.Rochus Krankenhaus, in dem sie sich wie zu Hause fühlt, immer der Fall gewesen. Auch die lange und enge Zusammenarbeit mit den Ärzten Dr. Major und Dr. Zachariadis und den Hebammen hat einen wesentlichen Anteil daran. Eine ganz besondere Hilfe ist ihr hingegen ihre Tochter, Susanne Benke, die mittlerweile die Hälfte der Arbeit übernimmt. „Vor allem aber“, so erzählt sie, „hat mir die rückhaltlose Unterstützung meiner Familie, besonders meines Mannes immer viel Kraft gegeben und auch meine drei Kinder haben immer viel Verständnis für meine Arbeit gezeigt. Ohne sie wäre dies nicht möglich gewesen.“

Darmstädter Echo 03.04.2003
Dieburger Anzeiger 02.04.2003
Main Echo 02.04.2003
Offenbach Post 02.04.2003

Anja Burzinski 

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St. Rochus: Als einziges hessisches Krankenhaus bei Nabelschnurrestblut-Spende aktiv

Erfolgreiche Bilanz nach 5 Jahren bei Carreras-Stiftung vorgestellt

DIEBURG (bu). Seit nunmehr 5 Jahren sammelt das Kreißsaalteam des St. Rochus Krankenhauses Dieburg erfolgreich Nabelschnurrestblute zur Transplantation für leukämiekranke Kinder. In dieser Woche zogen die Dieburger Hebammen und Ärzte wieder Bilanz über ihre ehrenamtliche Arbeit.
Bei der Nabelschnurrestblutspende wird nach der Geburt und Abnabelung des Kindes aus der Nabelschnur das Restblut (max. 200 ml) , welches eigentlich entsorgt wird, mit dem Einverständnis der Mutter entnommen. Risiken oder Unannehmlichkeiten bestehen weder für die Mutter noch das Neugeborene. Zusammen mit einer Blutprobe der Mutter, die auf eventuelle Infektionserreger untersucht wird, bringt ein Kurier 3 mal in der Woche das Restblut nach Mannheim. Dort muss es binnen 48 Stunden verarbeitet und tiefgekühlt werden.
"Die Resonanz bei den Frauen ist groß. Nahezu alle Schwangeren, die bei uns entbinden, sind sofort bereit das Nabelschnurrestblut zu spenden und auch nach 6 Monaten, wo abschließend noch eine zweite Blutprobe der Mutter benötigt wird, sind die Frauen sehr motiviert", berichtet das Hebammenteam. Nach der Freigabe des Präparates wird das Restblut an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Tübingen gemeldet. Von dort kann es von jedem Transplantationszentrum abgerufen werden.
Seit Dezember 1997 arbeiten die Hebammen und Ärzte des St. Rochus Krankenhauses nun schon als einziges Krankenhaus in Hessen erfolgreich mit dem DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg und dem Institut für Transplantationsmedizin und Immunologie der Universität Mannheim zusammen. Bis heute konnten 2000 Nabelschnurrestblute vom Kreißsaalteam gesammelt werden. "Dank der hervorragenden Arbeit bei der Abnahme des Blutes aus der Nabelschnur und den präzisen Begleitpapieren aus Dieburg, konnten mehr als die Hälfte der Blute auch tatsächlich als Stammzellpräparate weiterverarbeitet und bei der DRK-Nabelschnurblutbank Mannheim eingelagert werden", so das Lob des leitenden Oberarztes am Institut Mannhein Dr. med. H. Eichler, der im November dieses Jahres sogar zum internationalen Kongress der Jose Carreras Leukämie Stiftung in Barcelona eingeladen war und die Ergebnisse des gemeinsamen Projektes vorstellte. Zudem wird PD Dr. Eichler im Januar an der Universität Heidelberg, Fakultät für klinische Medizin Mannheim, seine Antrittsvorlesung zum Thema Transfusionsmedizin und Immunologie, zu der das Team Dieburg auch eingeladen ist, halten.
Die Vorteile des Nabelschnurrestblutes liegen in seiner hohen Konzentration an Blutstammzellen, seiner relativ guten Verträglichkeit bei der Transplantation und in seiner leichten Gewinnung und schnellen Verfügbarkeit (innerhalb eines Tages). Momentan finden 20-30% der an Leukämie erkrankten Patienten keinen geeigneten Knochenmarkspender. Für sie eröffnet die Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurrestblut neue Möglichkeiten. Momentan können jedoch fast ausschließlich Kinder, die an angeborenen Defekten in der Blutbildung oder Bluterkrankungen wie Leukämie leiden, auf diese Weise behandelt werden, da die Stammzellen aus einer Nabelschnurrestblutspende für das Körpergewicht eines Erwachsenden nicht ausreichen, nicht kombiniert und noch auch nicht hinlänglich vermehrt werden können.
Eine prophylaktische Konservierung des Nabelschnurrestblutes für das eigene Kind ist dennoch nicht sinnvoll (Deutsches Ärzteblatt vom Mai 2002). Eine Transplantation der eigenen Stammzellen wäre nur zweite Wahl, da man damit rechnen muss, dass zumindest bei den am häufigsten auftretenden Leukämievarianten zum Zeitpunkt der Geburt schon Vorläufer der späteren Tumorzellen im Blut des Kindes zu finden sind. Das würde dann ein hohes Rückfallrisiko bedeuten. Zudem liegen die Heilungsraten 10-15% schlechter, wenn die eigenen statt fremder Zellen verwendet werden. Eine Prognose jedoch, was in 20 Jahren einmal auf diesem Sektor möglich sein wird, kann keiner geben. Und gerade deshalb wird das Hebammenteam des St. Rochus Krankenhauses, als eine der wenigen Kliniken in ganz Deutschland, dieses Projekt auch weiterhin mit großem persönlichen Engagement unterstützen und sich freiwillig und unentgeltlich dafür einsetzen.

Dieburger Anzeiger 06.01.2003
Dieburger Anzeigenblatt 18.12.2003

Anja Burzinski

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Frauengemeinschaft im
Zeichen des Ying und Yang

Gertrud Oesterling hält Vortrag zum Thema Akupunktur

DIEBURG.(bu) In der vergangenen Woche stand der Abend der Frauengemeinschaft der Pfarrei St. Peter und Paul ganz im Zeichen des Ying und Yang. Unter dem Thema „ Akupunktur- Heilung oder Hokuspokus?!“, zu dem zahlreiche Frauen und auch Männer gekommen waren, hielt Gertrud Oesterling einen interessanten und mitreißenden Vortag zu den Grundlagen der Akupunktur, ihren Anwendungsbereichen und Grenzen.

Seit 6 Jahren beschäftigt sich die Dieburger Hebamme mit diesen Verfahren chinesischer Heilkunst, bei der spezielle Nadeln an bestimmten Körperpunkten, die einzelnen Organen zugeordnet sind, eingebracht werden, um Schmerzausschaltung oder Heilung zu erreichen. Mit diesem Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin(TCM) behandelt sie erfolgreich Schwangere vor, während und nach der Geburt und bildet selbst Hebammen darin aus.

Die Akupunktur nimmt mit 15% neben der Kräuterheilkunde (80%) den zweitgrößten Teil der bereits 4000 Jahre alten TCM ein. Zusätzlich existieren noch weitere Verfahren wie Qi Gong oder Tai Chi. Anwendung findet die Akupunktur vor allem bei funktionalen Störungen oder Schmerzzuständen, wie z.B. Migräne oder Rückenschmerzen, in denen das harmonische Gleichgewicht des Körpers, das Ying und Yang, gestört ist. Dieses Gleichgewicht wird versucht, wieder herzustellen, indem im Sinne der TCM immer der ganze Mensch und nicht nur der gestörte Teil des Körpers behandelt wird. In ihrem Vortrag betonte Oesterling jedoch wiederholt, dass die Akupunktur kein Allheilmittel der Medizin darstelle. Bei Herz- oder Kreislaufbeschwerden, akuten Entzündungen oder gar Tumoren könne dieses Verfahren zwar begleitend positive Wirkung auf den Genesungsprozess haben, eine Heilung indes würde es nicht bringen.

Für alle Interessierten bietet die Frauengemeinschaft der Pfarrei St. Peter und Paul in diesem und nächsten Jahr noch weitere Veranstaltungen an. Die Termine und Themen entnehmen Sie den Aushängen an der Kirche St. Peter und Paul oder telefonisch bei Frau Mechthild Pfeil unter 06071/ 24111.

Dieburger Anzeiger 01.10.01

Anja Burzinski

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St. Rochus: 4 Jahre erfolgreiche Nabelschnurblutspende

Dieburger Hebammen und Ärzte ziehen Bilanz

DIEBURG. (bu) Über 4 Jahre erfolgreiche Nabelschnurrestblutspende zur Transplantation für leukämiekranke Kinder zog das Kreißsaalteam des St. Rochus in diesen Tagen Bilanz.

Seit 1997 arbeiten die Dieburger Hebammen und Ärzte nun schon ehrenamtlich mit dem DRK- Blutspendedienst Baden-Württemberg und dem Institut Mannheim eng zusammen und sind mit großem persönlichen Engagement dabei. 1362 Nabelschnurrestblutspenden wurden bisher aufgrund der großen Bereitschaft der Schwangeren entnommen und zur Aufarbeitung eingeschickt. Ca. 54% davon konnten durch die präzise Arbeit des gesamten Teams bei der Entnahme als Stammzellpräparate verwendet werden und vier dieser Präparate wurden bereits erfolgreich transplantiert.

Jährlich erkranken rund 10.000 Menschen an Leukämie. Für viele Erkrankte bleibt dann als einzige Heilungsmöglichkeit die Transplantation von Knochenmark. 30% der Erkrankten finden dazu in der Familie einen geeigneten gesunden Spender, während für die meisten ein fremder, nicht verwandter Spender gesucht werden muss. Bei ca. 80% der Patienten ist diese Suche in der Regel erfolgreich. Aber was passiert mit den anderen 20% der Erkrankten?

Hier eröffnet die Transplantation von Stammzellen aus dem Plazentarestblut neue zukunftsträchtige Möglichkeiten. Nach der Geburt und Abnabelung des Babys wird mit dem Einverständnis der Mutter aus der Nachgeburt (Plazenta) lediglich das noch vorhandene Blut (ca. 200 ml) aus der Nabelschnur entnommen. Zusätzlich benötigt man noch eine Blutprobe der Mutter, um es auf eventuelle Infektionserreger untersuchen zu können. Nach sechs Monaten, in denen aus dem Nabelschnurrestblut die Stammzellen isoliert und eingefroren werden, bittet man die Muter nochmals um eine Blutprobe für eine Kontrolluntersuchung.

Nach der Freigabe des Präparates wird das Plazentarestblut dann an eine Vermittlungszentrale gemeldet werden. Von dort kann es von jedem Transplantationszentrum abgerufen werden. Weltweit stehen zur Zeit etwa 70.000 Präparate zur Verfügung.

„Der Vorteil der Transplantation des Nabelschnurrestblutes gegenüber der von Knochenmark besteht in seiner höheren Verträglichkeit für den Patienten und seiner schnellen Verfügbarkeit“, so Dr. H. Eichler, leitender Oberarzt am Institut in Mannheim. Eine Gefahr oder Unannehmlichkeit bei der Abnahme des Restblutes besteht weder für die Mutter noch für das Neugeborene.

Bisher konnten weltweit mehr als 1500 Erkrankte, meist Kinder, mit den Stammzellen des Plazentarestblutes behandelt werden.

Groß-Umstädter-Zeitung im Oktober 2001

Anja Burzinski

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Akupunktur in der Geburtshilfe

Dieburger Hebamme hält Vortrag auf internationalem Symposium in Mannheim

DIEBURG (bu). Am vergangenen Freitag und Samstag fand im Congress Centrum Mannheim das zweite internationale Symposium „Akupunktur in der Geburtshilfe und Frauenheilkunde“ statt.

Unter der wissenschaftlichen Leitung der Universitätsfrauenklinik Mannheim konnten interessierte Hebammen und Ärzte in verschiedenen Kursen und Workshops den Zugang zur Akupunkturanwendung in der Geburtshilfe und Frauenheilkunde finden oder ihre Erkenntnisse vertiefen. Sie berichteten in zahlreichen Vorträgen über ihre Erfahrungen mit der Akupunktur während der Schwangerschaft, bei der Geburt und danach.

Die Organisatoren Dr. med. A. Römer, Dr. med. M. Weigel und Dr. med. W. Ziegler hatten u. a. auch die Hebamme Gertrud Oesterling aus dem St. Rochus Krankenhaus in Dieburg eingeladen. Sie schilderte in einem Vortrag ihre Erfahrungen mit der Akupunktur in der täglichen Hebammenarbeit.

Seit 25 Jahren ist sie in Dieburg als niedergelassene Hebamme tätig und nutzt seit 4 Jahren, nach entsprechender Ausbildung, die Akupunktur für die Geburtshilfe. Enorme Erfolge zeigten sich dabei z. B. im Bereich der Schmerzerleichterung unter der Geburt oder bei Stillproblemen. Ihre anfängliche Skepsis und vor allem die der Gynäkologen wurde daraufhin sehr schnell behoben, berichtete die Hebamme. Immer wieder verblüffend sei für sie, dass bereits nach 1-2 Behandlungen die Erfolge sichtbar werden. Von den schwangeren Frauen wurde die Akupunktur von Anfang an voll akzeptiert und begrüßt. Nur wenige würden das Angebot dieser Behandlung nicht annehmen.

Frau Oesterling betonte jedoch eindringlich, dass die Akupunktur nicht als Allheilmittel zu sehen sei. Es gäbe Frauen, bei denen trotz sorgfältiger Diagnose und exakter Nadelung verschiedener Punkte, die Akupunktur nicht oder nur unzureichend wirke. Die Schulmedizin bleibe deshalb unerlässlich. Manchmal nütze jedoch jede medikamentöse Behandelung nur wenig und die Akupunktur zeige deutliche Ergebnisse.

Für sie steht im Vordergrund, dass bei sorgfältig durchgeführter Akupunktur eine nebenwirkungsfreie Behandlung bei Beschwerden in der Schwangerschaft, während der Geburt und im Wochenbett möglich ist.

Dieburger Anzeiger 20.12.99
Dieburger Anzeigenblatt 5.1.2000

Anja Burzinski

 

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St. Rochus: Ein Jahr erfolgreiche Nabelschnurblutspende in Dieburg

DIEBURG.(bu) Die Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurrestblut stellt eine gute Alternative zur Transplantation blutbildender Zellen aus Knochenmarkblut da. Dieses positive Ergebnis konnten der DRK- Blutspendedienst Baden - Württemberg und das Institut Mannheim bereits im Sommer 1998 als Bilanz ihrer einjährigen Arbeit und Forschung liefern. Prof. Dr. S.F. Goldmann, komm. Ärztlicher Leiter des Instituts Mannheim, dankte während dieser Veranstaltung mehrfach besonders den Ärzten und Hebammen des St. Rocus Krankenhauses Dieburg für die enge Zusammenarbeit und ihr großes Engagement bei der Sammlung des Nabelschnurrestblutes nach der Geburt.

Seit nunmehr einem Jahr liefert das St. Rochus als einziges hessisches Krankenhaus zusammen mit dem Krankenhaus Düsseldorf und Mannheim diese lebensrettenden Blutspenden an das Institut in Mannheim.

Im Zeitraum vom 29.11.1997 – 1.12.1998 wurden 429 Blute in Dieburg abgenommen. In einem Schreiben vom Dezember 98 an den Kreißsaal des St. Rochus bestätigen Dr. E. Richter, Abteilungsleiter des Institut Mannheim, und der Assistenzarzt Dr. H. Eichler die „hervorragende Qualität der Abnahmen und Begleitpapiere“ aus dem St. Rochus, so daß der größte Teil der Blute auch tatsächlich als Stammzellpräparat weiterverarbeitet und eingelagert werden konnte.

Nach der Geburt wird mit dem vorherigen Einverständnis der Mutter das Restblut aus der Nabelschnur entnommen. Eine Gefahr für Mutter oder Kind besteht nicht. Der Zellgehalt der in Dieburg abgenommenen Blute, und damit die Menge der gewonnenen Stammzellen lag über dem Durchschnitt der insgesamt abgenommenen Blute. Dies ist auf die präzise Arbeit der Hebammen des St. Rochus zurückzuführen.

Der Vorteil des Nabelschnurrestblutes gegenüber dem aus dem Knochenmark besteht in seiner höheren Verträglichkeit für den Patienten. Außerdem ist das Plazenta – Blut schneller (innerhalb eines Tages) verfügbar.

Das entnommene Blut wird für 6 Monate tiefgekühlt aufbewahrt. Nach Ablauf dieses Zeitraumes ist noch eine Blutabnahme bei der Mutter nötig, um Infektionserreger im Blut ausschließen zu können. Die Resonanz bei den Schwangeren, die im St. Rochus entbinden ist groß. Das Institut verlautete dazu: „Es wurden hervorragende Präparate abgenommen, die Verwendbarkeit war dank der vorbildlich ausgefüllten Begleitpapiere sehr groß und die Mütter sind offenbar sehr motiviert, uns auf unser Anschreiben eine neue Blutprobe zuzusenden.“.

Die Zusammenarbeit des St. Rochus mit dem Institut Mannheim wurde durch das große Engagement der Hebammen Gertrud Oesterling und Susanne Benke initiiert und wird auch im kommenden Jahr durchgeführt werden.

Dieburger Anzeiger 28.12.1998

Anja Burzinski

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